Was ist erlernte hilflosigkeit?

Erlernte Hilflosigkeit

Erlernte Hilflosigkeit ist ein psychologisches Phänomen, das auftritt, wenn ein Individuum wiederholt aversive Ereignisse erlebt, die es nicht kontrollieren kann. Infolgedessen gibt das Individuum schließlich auf, Versuche zu unternehmen, die Situation zu verändern, und akzeptiert die Aversivität als unvermeidlich. Dies kann zu Depressionen, Angstzuständen und einer Vielzahl anderer negativer Folgen führen.

Kernkonzepte:

  • Definition: Die Überzeugung, dass man keine Kontrolle über die eigenen Lebensumstände hat, basierend auf früheren Erfahrungen von Unkontrollierbarkeit.
  • Entstehung: Entsteht durch wiederholte Exposition gegenüber unkontrollierbaren Ereignissen. Ein Schlüsselbegriff hierbei ist die Unkontrollierbarkeit.
  • Symptome: Passivität, Apathie, Schwierigkeiten beim Lernen neuer Fähigkeiten, Depressionen, Angstzustände, geringes Selbstwertgefühl.
  • Attributionen: Die Art und Weise, wie eine Person die Ursachen für ihre Hilflosigkeit erklärt, kann deren Auswirkungen beeinflussen. Pessimistische Attributionsstile, die Ursachen internalisieren, verallgemeinern und als stabil ansehen, verstärken die erlernte Hilflosigkeit.
  • Auswirkungen: Kann sich negativ auf die psychische und physische Gesundheit, Leistung, Beziehungen und Lebensqualität auswirken.
  • Behandlung: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann helfen, negative Denkmuster zu verändern und das Gefühl der Kontrolle wiederzuerlangen. Weitere Optionen umfassen das Erlernen von Bewältigungsstrategien und die Förderung von Selbstwirksamkeit.
  • Anwendungen: Das Konzept findet Anwendung in verschiedenen Bereichen, darunter Psychologie, Bildung, Management und Politik. Das Verständnis der erlernten Hilflosigkeit ist wichtig, um Menschen in schwierigen Situationen zu helfen und positive Veränderungen zu fördern.
  • Martin Seligman: Der Psychologe Martin%20Seligman gilt als einer der Hauptforscher und Entwickler des Konzepts der erlernten Hilflosigkeit.